Payday: Thriller (German Edition) by Howard Gordon

Autor:Howard Gordon [Gordon, Howard]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-06-16T22:00:00+00:00

FÜNFUNDZWANZIGSTES KAPITEL

SÜDLICHES WEST VIRGINIA

Tillman Davis fuhr dreißig Kilometer weit durch die Berge, immer Richtung Süden auf dem Weg nach Virginia. Er wusste nicht genau, wohin Verhoven eigentlich wollte, aber es war klar, dass sie erst einmal eine gewisse Entfernung zwischen sich und das Anwesen bringen mussten, bevor sie aus ihrem Versteck kamen.

Irgendwann steuerte er eine alte Tankstelle an und parkte den Wagen ein Stück weiter hinten in der Nähe der Luftpumpe, nicht vorne bei den Tanksäulen. Dazwischen lag ein ziemlich heruntergekommener Laden.

Tillman ging zum Anhänger und fragte: »Wie geht es ihr?«

Verhoven schaute ihn verkniffen an und schüttelte den Kopf.

»Ich hab eine Ausbildung als Sanitäter«, sagte Tillman. »Wir müssen sie an einen sicheren Ort bringen. Ein Motel wäre ganz gut. Dort kann ich sie behandeln und ihren Zustand stabilisieren.«

Verhoven wischte sich mit der Hand über die Stirn. »Ich muss dringend telefonieren«, sagte er. »Kümmern Sie sich solange um sie, ja?«

Tillman half Lorene aus dem Anhänger. Sie war blass und zitterte stark. Da sie zu schwach zum Gehen war, hob er sie hoch und setzte sie in die Kabine des Pick-up.

Während er sich um sie kümmerte, versuchte er mitzuhören, was Verhoven am Telefon sagte. Aber der war ein ganzes Stück weit zur Seite gegangen und verbarg sich hinter einem Müllcontainer.

Verhoven wählte die Nummer, die er sich eingeprägt hatte, auf einem der Prepaid-Handys, die er bei sich trug. Gleich nach dem ersten Klingeln ging Wilmot ran. Obwohl er sich bemühte, mit ruhiger Stimme zu sprechen, war deutlich zu hören, dass er sehr angespannt war.

»Wo sind Sie?«

»Dreißig Kilometer von meinem Haus entfernt«, sagte Verhoven.

»Die bringen es in allen Nachrichtensendungen. Hat das irgendwas mit diesem verdammten Mixon zu tun?«

»Wahrscheinlich. Aber wie ich schon zu John sagte, er hatte keine Ahnung von den Details. Und das bisschen, das er wusste, konnte er dem FBI nicht mehr mitteilen.«

»Dann ist ja alles in Ordnung.«

»Nicht ganz. Lorene wurde angeschossen.«

»Wie schlimm ist es?«

»Schlimm genug, dass sie an der Operation nicht teilnehmen kann.«

Es gab eine längere Pause. »Dann müssen Sie das alleine durchziehen.«

»Es gibt vielleicht noch eine andere Möglichkeit.«

»Und die wäre?«

Verhoven schaute über die Schulter. Lorene war zu Anfang sehr zurückhaltend gewesen, was Tillman betraf. Sie fand es verdächtig, dass jemand, der die ganze Zeit über so reserviert gewesen war, nun auf einmal unbedingt bei ihnen einsteigen wollte. Aber ein FBI-Spitzel hätte bestimmt nicht getan, was er getan hatte. Lorene hatte erzählt, er hätte zwei FBI-Beamte getötet. Und ihr das Leben gerettet.

»Ich habe einen Mann bei mir«, sagte Verhoven. »Einen ganz besonderen Mann.«

»Auf keinen Fall!«, rief Wilmot aus.

»Er kann mir die Waffen und den Sprengstoff besorgen, die ich für die Aktion brauche. Außerdem ist er gut ausgebildet in solchen Sachen.« Verhoven warf einen Blick zurück zum Pick-up. Tillman Davis beobachtete ihn, also schaute er schnell woandershin. Er wollte nicht, dass er aus seinem Gesichtsausdruck auf irgendetwas schließen konnte.

»Ich sagte nein«, erklärte Wilmot.

»Mr Wilmot …«

»Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Jim. Diese Operation wurde bis ins letzte Detail durchgeplant. Es gibt kein Zurück. Alle beteiligten Personen wurden auf Herz und Nieren geprüft.

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